erste Überlegungen |
Hans Kuhlen und Heinrich Hausmann im Jahre 1951 |
Als
1950 ein Sommerfest und ein Jahr später mit großem
Erfolg bereits mit
35
Einheiten, davon 17 Jägerzügen,
das erste Schützenfest nach dem Kriege gefeiert wurde (die
Umstände und
Widrigkeiten,
die bis dahin zu überwinden waren, bergen
Stoff für eine weitere
buchfüllende
Geschichte), wollte man diesen Neuanfang mit Stolz nach außen
demonstrieren.
Auch wenn sich die Zeiten alles andere als rosig
darstellten, und
jedermann
mit dem Wiederaufbau und der Sicherung seiner
Existenz beschäftigt
war,
regte sich mit dem Wiederaufleben des
Schützenfestes in Willich der
Wunsch
nach einer eigenen Vereinsfahne; vielleicht ist dies sogar als
Trotzreaktion
gegenüber den alltäglichen Schwierigkeiten
und Nöten jener Zeit zu
deuten:
„...und dennoch!“
Nach
einigen Gesprächen innerhalb des ASV-Vorstandes war
auch bald ein
Sponsor
gefunden. Präsident Heinrich Hausmann
erklärte sich bereit, diese
Fahne zu
finanzieren. Ein weiteres Problem war: was sollte auf ihr dargestellt
werden?
So kurz nach dem Kriege, in dem fast jede Familie tragische Verluste
hatte
hinnehmen müssen, wäre die
Abbildung von Gewehren, Degen, Schwertern
oder ähnlichen martialischen
Gegenständen gewiss nur auf wenig
Gegenliebe
gestoßen.
Man
beriet darüber im Vorstand und einigte sich
letztendlich auf einen
Vorschlag von Hans Kuhlen, der damals
Schützenkönig war. Sein
Entwurf
sah als zentrales Motiv auf grünem Fahnentuch eine
von Eichenlaub
umrahmte
neutrale Schießscheibe und das neue Gemeindewappen
vor. Dieses Wappen
führte
die Gemeinde Willich seit 1950. Es zeigt auf blauem Schild drei
aufrechte goldene
Gerstenähren über einem
unterhalben roten Richtrad. Dieses ist das
Attribut
der hl. Katharina als Pfarrpatronin, die Ähren
betonen die Bedeutung
des
alten Brauereigewerbes und der Landwirtschaft [1].
Auf
der Rückseite sollte der Name des Vereines
„Allgemeiner
Schützenverein
1886 e.V. Willich“ eingestickt werden. So sollte denn bewusst
ein
völlig
neues Symbol geschaffen werden, das für einen Neuanfang des
Schützenwesens in
Willich nach dem mörderischen Kriege stehen sollte. [2]